Radpilgern auf dem Jakobsweg: Unsere Reise auf der Suche nach der Balance des Lebens

Auf die Räder, fertig, los!
 
Bereits zum zweiten Mal machen sich die Bewohner und Pädagog*innen der Villa Vida zusammen mit dem Nano auf in ein großes Abenteuer. Über die Osterferien treten wir, wie schon auf der Sommertour im vergangenen Jahr, wieder in die Pedale. Doch dieses Mal ist nicht das Meer, sondern der Weg das Ziel: auf dem Jakobsweg bis nach Paris.

Auf mehreren Etappen über insgesamt 12 Tage, stehen uns auf unserer erlebnispädagogischen Tour einige Herausforderungen bevor. Das Fahrradfahren auf dem Jakobsweg wird so zu einem Weg der Selbstfindung und zur Suche nach der optimalen Balance zwischen Anstrengung und Erholung, Herausforderungen und Entspannung.
 
Wir freuen uns, Sie auch in diesem Jahr auf unserer Abenteuer mitzunehmen!

[Die Villa Vida ist eine stationäre Facheinrichtung für Kinder mit herausfordernden Verhaltsweisen. Mehr zur Villa Vida]

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Tag 12: Freitag, 5. April 2024

Abreisetag!

Auch wenn wir es nicht bis nach Frankreich geschafft haben, sind wir dennoch alle stolz und glücklich über unsere Erfahrungen.

Vor unserer Abreise haben wir unser Abschlussritual zelebriert: Wir versammelten uns, zündeten Kohle mit etwas Weihrauch an und jeder konnte erzählen, wofür er oder sie dankbar war. Es ist immer wieder berührend zu hören, welche Eindrücke und Erlebnisse diese Tour sowohl bei den Jungs als auch bei den Betreuer*innen hinterlässt.

In Nideggen wurden wir mit wehender Fahne und lauten Jubelrufen empfangen! "We did it!"

Nach einer solchen Reise gibt es natürlich erstmal eine Menge zu tun: Autos ausräumen, aufräumen, Wäsche sammeln, waschen, Sachen verstauen - puh, da ist ganz schön was los!

Aber dann wurde gefeiert: Einer der Kollegen hatte Geburtstag, also gab es Kuchen und ein fröhliches Pfadfinderlied. "HAPPY BIRTHDAY!" Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich, ein perfekter Abschluss für unsere ereignisreiche Reise!

Tag 11: Donnerstag, 4. April 2024

Und zack - da war er weg

Der letzte volle Tag unserer erlebnispädagogischen Reise brach an. Nach einer Nacht beim Kanuclub starteten die Jungs erneut in einen selbstorganisierten Tag. Und siehe da, heute lief es schon richtig gut! Doch natürlich ließen auch die Herausforderungen nicht lange auf sich warten, und alle spürten, dass die Abenteuerlust langsam nachließ. Eine gewisse Genervtheit lag in der Luft und irgendwie wollen doch alle wieder nach Hause.

Ein Stückchen Strecke wollten dann doch alle machen: Trotz miesen Wetters ging es aufs Rad. Der Weg führte diesmal durch besonders abenteuerliches Gelände - jede Menge Matsch, unwegsame Pfade, und dann passierte es: Einer der Jungs rutschte aus und landete im Fluss! Der Schock saß tief, aber die Gruppe reagierte souverän und gemeinsam lösten sie die Situation. Die anderen Jungs legten ihre Kleidung zusammen, damit der Matrose etwas Trockenes zum Anziehen hatte. Er erholte sich schnell und fuhr tapfer weiter.

Trotz allem schafften wir es noch, eine kleine Etappe zu bewältigen, doch bis zur französischen Grenze sind es noch ganze 10 Kilometer. Paris werden wir wohl leider nicht mehr sehen, aber vielleicht schaffen wir es noch bis nach Frankreich.

Beim Abendessen mussten erneut einige Konflikte geklärt werden, diesmal fast ausschließlich von der Gruppe selbst. Betreuer*innen und Kinder konnten dabei viel voneinander lernen. Unser Schlafplatz für die Nacht liegt neben einem Friedhof - ein wirklich aufregender Ort. Ob wir die Nacht ohne Geister verbringen?!

Tag 10: Mittwoch, 3. April 2024

Namur > Dinant

Heute war der Tag, an dem die Jungs zeigen konnten, was in ihnen steckt: Sie sollten selbstständig in den Prozess finden. Nachdem wir bereits eine Weile den Tagesablauf gelebt haben, war es heute Zeit für die Generalprobe. Anfangs herrschte große Verwunderung, aber die Jungs haben es großartig gemeistert! Sie haben sogar die heutige Rad-Strecke eigenständig auf der Karte geplant.

Dadurch verzögerte sich zwar unsere Weiterfahrt, aber wir wurden mit einer unglaublichen Route belohnt: Entlang der Maas ging es weiter Richtung Dinant. Eine Landschaft zum Staunen, malerische Häuser und das Wetter war einfach fantastisch. Zwar gab es zwischendurch ein paar Regenschauer, aber das konnte heute niemandem die gute Laune verderben.

In Dinant angekommen, haben wir etwas Sightseeing gemacht, bevor wir ein Stück weiter zu einem kleinen Nebenfluss gefahren sind, wo wir bei einem Kanuclub übernachten konnten.

Morgen werden wir die Grenze nach Frankreich überqueren! Juchu! 

Tag 9: Dienstag, 2. April 2024

Oooooooh, mon Namur

Der Tag begann leider mit turbulenten Krisensituationen, Panikattacken und weiteren Ärgernissen. Daher standen bei einer Gruppe leider Kirche putzen und Sportübungen an - Strafe muss leider manchmal sein, doch genau daran arbeiten wir und bleiben voller Hoffnung.

Nachdem die Krisen gemeistert waren, machte sich die andere Gruppe auf den Weg zum Waschsalon, doch dann passierte es: Das Auto beschloss, seinen Dienst zu quittieren (vielleicht hatte es auch einfach genug). Zum Glück eilten freundliche Belgier zur Hilfe und ermöglichten uns trotzdem einen erfolgreichen Waschtag. Ein Starthilfekabel steht nun ganz oben auf unserer Einkaufsliste.

Die Fahrradgruppe startete dann voller Enthusiasmus in Richtung Namur. Die Jungs waren unglaublich energiegeladen und kaum zu bremsen - nicht einmal Regen, Schlamm und schlechte Wege konnten sie aufhalten! Der Weg entlang der Maas war jedoch einfach nur zauberhaft. In Namur angekommen, fanden wir nach langem Suchen endlich einen Pastor, der die begehrten Stempel verteilte - ein echtes Highlight für alle.

Nach diesem ereignisreichen Tag schlugen wir unser Camp auf einer grünen Wiese auf. Alle waren ziemlich erschöpft, aber auch satt und glücklich - trotz einiger Meinungsverschiedenheiten untereinander. Die Jungs müssen wirklich noch lernen, sich selbst zu organisieren. Aber es sind ja noch ein paar Tage...

Tag 8: Montag, 1. April 2024

Abbruch!

.... QUATSCH! Nur kleiner Spaß am Rande zum 1. April! Wir geben doch nicht auf!
Den Ostermontag starteten wir recht früh in Richtung Andenne. Ein entzückendes, verschlafenes Örtchen erwartete uns. Leider hing bei allen ein wenig der Haussegen schief - die Stimmung war eher mittelmäßig, es gab irgendwie zu viele Absprachen kreuz und quer. Das war für uns der Anlass, unsere Abläufe zu überdenken und festzuhalten, was bereits gut funktioniert und wo wir noch besser werden können.

Aber was wirklich bemerkenswert ist, dass wir überall, wo wir auftauchen, stets herzlich und interessiert empfangen werden. Das schafft ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl, das einfach schön anzusehen ist <3

Tag 7: Sonntag, 31. März 2024

HUI - äh, Huy

Die Nacht und der Morgen hatten den Kleinsten der Gruppe einiges abverlangt, was sich spürbar auf die Stimmung niederschlug. Und als wäre das nicht genug, musste auch noch ein trauriger Verlust verkraftet werden: Eine zunächst schüchtern begrüßte Begegnung mit einer Schnecke endete tragisch - unbeabsichtigt unter einem Schuh. So wurde kurzerhand ein kleiner Grabhügel gebaut, um Abschied zu nehmen. Vergänglichkeit und Abschied gehören zum Leben dazu.

Einige Jungs aus dem Dorf waren fasziniert von dem lebhaften Treiben im Kirchengarten. Trotz der Sprachbarriere entstanden hier zarte Bande. 

Doch dann hieß es wieder: Weiter geht's! Pünktlich um 11 Uhr brachen wir auf zu unserer nächsten Etappe, knapp 19 km bis nach Huy. Dort wurden wir von einem herzlichen Pastor empfangen. Diese Strecke hatte die bisher steilste Steigung - so steil, dass einige von uns ihr Fahrrad schieben mussten. Puh!

Tag 6: Samstag, 30. März 2024

Erstes Großstadtflair

Nach zwei Nächten auf dem wunderschönen Campingplatz ging es für uns heute wieder auf die Räder. Zelte zusammengepackt, Platz aufgeräumt und los geht’s.

Unsere heutige Etappe führt uns zunächst Richtung und mitten durch Lüttich. Das war vielleicht aufregend, schließlich ist Lüttich mit knapp 200.000 Einwohnern eine Großstadt. Fremdes Land, fremde Sprachen und der Trubel einer solch großen Stadt, das ist für einige der Kids sehr ungewohnt. Neben der Anstrengung auf der Radstrecke, sahen sich einige daher mit persönlichen Herausforderungen konfrontiert. Doch die Gruppe hält zusammen und hat sich die Zeit genommen, auf die Bedürfnisse einzugehen und letztlich alle wieder so zu motivieren, dass es weiter gehen konnte.

An einem vereinbarten Platz in Lüttich haben wir dann auch noch die neuen Kollegen in Empfang genommen. Das war ein großes Hallo und alle haben sich sehr gefreut die Betreuer*innen nach so langer Zeit wieder zu sehen. Doch es bedeutet auch Veränderung.

Wir sind in den letzten 5 Tagen sehr zusammengewachsen und haben Höhen und Tiefen durchlebt. Die Kids und auch die Betreuer*innen haben sich also ganz in Ruhe beschnuppert, umgepackt und sich allen die Zeit gegeben, sich aneinander zu gewöhnen, bevor es weiter ging.

 

Raus aus der Stadt, rauf aufs Land. Entlang der Maas, mit einem wunderschönen Panorama radelten wir nun unserem finalen Etappenziel für heute entgegen – der kleine Ort Awirs liegt nur zwei Kilometer von der Maas entfernt und ist mit seinen kleinen Häuschen wirklich hübsch anzusehen.

Ankommen, hatten wir für heute nur noch ein To Do: einen geeigneten Schlafplatz finden. Die Menschen sind uns wirklich sehr aufgeschlossen und nehmen uns mit offenen Armen in Empfang. Einen Schlafplatz in einer privaten Anlage allerdings mussten wir leider ausschlagen – die Besitzer*innen wünschten sich angesichts des bevorstehenden Osterfestes absolute Ruhe. Doch unsere Nächste sind teils noch unruhig, daher können wir das nicht gewährleisten.

Doch dann haben wir doch noch einen tollen Platz in einer öffentlichen Parkanlage gefunden. Also Zelte aufgebaut, in gemütliche Klamotten gestiegen und den verdienten Feierabend eingeläutet. Beim gemeinsamen Abendessen haben wir den Tag Revue passieren lassen und dann sind alle hundemüde in ihre Zelte verschwunden. Was meint ihr? Werden im Traum schon Posen vorm Pariser Eifelturm geübt?

Bis bald, auf ein weiteres Abenteuer mit der Villa Vida!

Tag 5: Freitag, 29. März 2024

Heute war Waschtag angesagt!

Nach den strapaziösen Kilometern des gestrigen Tages machten sich die müden Beine heute bei allen besonders bemerkbar. Doch bevor wir uns morgen wieder in den Sattel schwingen, stand ein wohlverdienter Ruhetag an. Waschen, duschen, und das Gefühl von frischer Kleidung auf der Haut – eine Wohltat nach den Anstrengungen der vergangenen Tage.

Eine Geschichte wollen wir euch heute besonders stolz erzählen: Als einer der Jungs sein Handtuch nicht finden konnte, holte kurzerhand ein anderer seins und teilte es mit ihm. Wir fühlen uns an St. Martin erinnert, und passend zum heutigen Karfreitag waren wir alle bewegt von der Demonstration von Solidarität und Opferbereitschaft. Eine besondere Situation für uns alle und ein großes Vorbild.  Toll gemacht!

Getreu dem Motto: Viele Hände, schnelles Ende, wurden dann die Bäder wieder auf Vordermann gebracht und dann konnte es auch schon weiter gehen.

Doch dieser Tag sollte nicht nur von Ruhe und Entspannung geprägt sein. Immer wieder wurden wir auch mit Krisensituationen einzelner konfrontiert, die es zu bewältigen galt. Einige der Jungs mussten individuelle Herausforderungen meistern - diese haben für uns immer Vorrang.

Die anderen Jungs nutzten die Zeit für gemütliche Schlossspaziergänge oder Bootstouren, andere betätigten sich künstlerisch. Wir können es kaum erwarten, die schönen Bilder bei unserer Rückkehr in den Zimmern aufzuhängen, damit wir uns immer an diese besondere Reise erinnern werden.

Insgesamt haben wir aber alle richtig Energie tanken können. Das ist auch wichtig, denn morgen steht uns wieder eine anspruchsvolle Etappe mit einem großen Berg bevor. Doch daran denken wir jetzt noch nicht :)


Stattdessen wurde der Abend für alle zu was ganz Besonderem, denn einige unserer Betreuer werden uns morgen verlassen. Deshalb lassen wir den Tag bei einem gemütlichen gemeinsameren Abendessen und einer Gruppenreflexion ausklingen. Wir haben uns Zeit genommen, um uns bei ihnen für ihre Unterstützung und ihre Arbeit zu bedanken und ihnen gute Wünsche und Gedanken mit auf den Weg zu geben. Es war ermutigend zu sehen, wie positiv die Jungs ihre persönlichen Herausforderungen bis hier her gemeistert haben und wie stark die Gemeinschaft untereinander gewachsen ist.

Damit verabschieden wir uns wieder mal für heute – bis zum nächsten Mal! 

Tag 4: Donnerstag, 28. März 2024

Rekord!

In Windeseile haben wir heute Morgen unseren Zeltplatz abgebaut und aufgeräumt. Rucki Zucki war alles verstaut und wir waren bereit für den Tag!

Doch was ist das?! Als wir unsere Fahrräder startklar machen wollten, haben wir an einem der Fahrräder einen Platten entdeckt. Ohje, dabei sind wir doch noch gar nicht los gefahren. Doch für unsere kleinen Abenteurer ist das kein Problem! Kurzerhand wurde das Flickzeug rausgekramt und schon war der Reifen wieder fit!

Unsere nächste Übernachtungsstätte liegt 32 km entfernt. Die Route hat einige Höhenmeter, die bewältigt werden möchten - eine echte Herausforderung für die Gruppe, der wir uns aber dennoch stellen. Die großen Jungs radeln vor und finden sichtlich Spaß an den Etappen. Der Regen des letzten Tages hat manche Wege so unterspült, dass wir mit ganz viel Schwung durch riiiiiesige Pfützen rauschen mussten - Das hat vielleicht Spaß gemacht! Und auch das ein oder andere Hindernis in Form von Zäunen haben die Jungs ohne Probleme bewältigt. Ganz schön stark, Jungs. Wir sind schwer beeindruckt!

Doch wir haben klare Regel und wer gegen diese verstößt, muss mit den Konsequenzen rechnen. So kam es, dass die Jungs das ein oder andere Mal von den Fahrrädern runter und sich einer zusätzlichen Sporteinheit fügen mussten. So konnten die am Vortag erlernten Grundlagen zum Liegestütz direkt angewandt werden. Ihr seht, teambildende Maßnahmen sind das A und O auf einer erlebnispädagogischen Reise wie dieser und so wenden wir diese auch immer wieder regelmäßig an. Die Kids lernen so Verantwortung für ihr Handeln, der Gruppe und auch sich selbst gegenüber zu übernehmen. Wir ziehen alle an einem Strang!

 

Die jüngeren Kids hatten mit der Strecke ganz schön zu kämpfen. Wir beschlossen also mit dem Auto vorzufahren. Leider gab es im Auto dann lautstarke Auseinandersetzungen. Angekommen am Campingplatz musste die Situation zunächst entschärft werden, denn in dem Zustand drohte uns ein Verweis vom Platz. Als sich langsam alle wieder beruhig hatten, realisierten wir erst, wie schön es hier eigentlich ist. Der Campingplatz "Landgut Wégimont" liegt neben hohen Bäumen, die uns Schutz für die Nacht spenden werden. Und das Beste: in unmittelbarer Nähe steht ein tolles uraltes Schloss. Ob da wohl noch alte Ritter wohnen?

Während die älteren Kids sich wacker auf den letzten Metern der Strecke schlagen, nutzen wir die Zeit und bauen schon mal für alle die Zelte auf. Die anderen werden sicher sehr geschafft sein. So können sie sich nach ihrer Ankunft erstmal ein bisschen ausruhen. Das war ganz schön nett - die anderen werden es euch danken!

Trotz erfolgreicher Strecke haben die Jungs ganz schön schwer Beine. Die Stimmen, die sie ermutigen sind mindestens genauso groß wie die Stimmen, die für Stress und Schlafmangel sorgen und es damit allen erschweren. Aber das ist nichts Ungewöhnliches für eine Trainingstour mit so vielen Höhenmetern.

Für heute verabschieden wir uns - hoffe wir lesen uns morgen wieder.

Bis dann!

Tag 3: Mittwoch, 27. März 2024

Auf Regen folgt Sonnenschein!

Ein turbulenter Tag geht zu Ende. Heute war unserer erster Regentag, der leider auch von vielen Krisen durchzogen war. Die heute geplante Etappe fiel somit, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser.

Stattdessen wurden die Gruppen endgültig zusammengeführt, heißt gleiches Recht für alle Jungs. Die Jungs haben alle mitgemacht und sehr tolle Dinge gesagt. So konnten wir uns untereinander besser kennenlernen uns aneinander gewöhnen und verstehen, warum manche Mitglieder der Gruppe ein wenig mehr Zeit benötigen als andere. Gemeinschaftlich wurde entschieden, dass wir an unserem Plan - der Radtour Richtung Paris - weiter festhalten wollen. 
 
Die dadurch gestiegenen Herausforderungen führen auch zu einem sichtlichen Prozess. Eine Pilgerreise wie diese fordert eben auch Demut. Doch es herrschte eine sehr verständnisvolle Athmosphäre und so wurde dieser anstrengende Tag zu einem aus gruppenpädagogischer Sicht, sehr erfolgreichem Tag.

Nach einer kleinen Sporteinheit, in der es eine Einführung in den klassischen Liegestütz gab (Puh, ganz schön anstrengend) und einem Rundgang durch das Dorf, bei dem sich bei den örtlichen Hunden für die Nacht entschuldigt wurde ('Entschuldigung für die Nacht lieber Hund, ok? Auf gute Nachbarschaft!'), verzogen sich am Abend die dunklen Wolken am Himmel und die Sonne ließ sich blicken. Na wenn das kein Zeichen ist.

Fazit des Tages: Der heutige Tag war wichtig und wertvoll für unser Gemeinschaftsgefühl. Wir haben uns untereinander besser kennengelernt und können so nun mehr Verständnis füreinander aufbringen. So kann es weiter gehen.

Liebe Grüße aus Belgien!

Tag 2: Dienstag, 26. März 2024

Überwindung und Gemeinschaftssinn: Ein Neuanfang nach einer unruhigen Nacht

Tag 2 unserer aufregenden erlebnispädagogischen Fahrradtour entlang des Jakobswegs.
Die Nacht war unruhig, doch Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Betreuer starteten alle motiviert in den neuen Tag!

Am Morgen erwartete uns eine tolle Überraschung: die liebenswürdigen Besitzer*innen des Bauernhofes, auf dem wir übernachtet haben, machten mit uns eine Tour über dem Hof. Sogar die süßen Kälber durften wir besuchen und streicheln. Die sind ganz schön flauschig. Trotz der turbulenten Nacht waren das Momente der Ruhe und Verbundenheit, die Alle sichtlich genossen.

Nach dem Frühstück hieß es jedoch, das Chaos vom gestrigen Kochen zu beseitigen. Mit vereinten Kräften wurde aufgeräumt. Danach machten wir uns bereit für den nächsten Abschnitt. Das Wetter spielte mit, und alle waren gespannt darauf, was sie heute erwarten würde.

Die erste Etappe startete am frühen Nachmittag in Richtung der belgischen Grenze. Während die älteren Kids losradelten, hatten die jüngeren anfangs Schwierigkeiten. Man, ganz schön aufregend alles. Doch dank der freundlichen Hilfe eines örtlichen Bauern konnte das Problem schnell behoben werden und auch die aufgewühlten Nerven beruhigten sich allmählich.

Die Etappe von knapp 18 Kilometern war herausfordernd, die ersten leichten Höhenunterschiede machen uns allen ganz schön zu schaffen. Puh! Das kommunizieren Alle auch lautstark, was uns eine Menge Energie klaut. Nichtsdestotrotz halten sich alle an die Regeln, halten Abstand und passen aufeinander auf. Für viele Kids ist es die erste Tour dieser Art, und es braucht etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Doch mit jedem Kilometer wächst unser Selbstvertrauen und der Gemeinschaftssinn.

Am Etappenziel angekommen, erkundeten wir erstmal unseren Schlafplatz für die heutigen Nacht: eine wunderschöne Kirche in Belgien, die uns Schutz und Geborgenheit bieten wird. Das ist auf jeden Fall direkt einen Eintrag ins Tagebuch wert. 

Trotz der Turbulenzen der vergangenen Nacht und den Startschwierigkeiten sind alle voller Optimismus in und gespannt auf die Abenteuer, die uns auf unserer Reise noch erwarten.
Gemeinsam meistern wir jede Herausforderung!

Schon bald berichten wir euch von weiteren Abenteuern, also bis ganz bald!

Tag 1: Montag, 25. März 2024

Nideggen > Köln (Malteser Zentrale) > Aachen 

Endlich geht es los!

Unser großes Reiseabenteuer entlang des berühmten Jakobswegs bis hin nach Paris!
Heute möchten wir euch von unserem aufregenden ersten Tag berichten, vollgepackt mit Nervenkitzel, Teamwork und ersten unvergesslichen Momenten.

Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein, als wir mittags an der Zentrale der Malteser Werke ankamen. Wir wurden bereits von neugierigen Mitarbeitenden erwartet, während die Jungs und ihre Betreuer schon seit Tagen voller Vorfreude und einer Prise Nervosität waren. Schließlich ist so ein Abenteuer nicht alltäglich! Doch die Betreuer waren bestens vorbereitet und nahmen den Jungs ihre Ängste.

Bevor wir uns auf den Weg machten, zelebrierten wir ein Abschiedsritual mit dem Anzünden von Weihrauch und guten Wünschen für die Tour. Das war sehr schön und jeder konnte nochmal laut aussprechen, was er sich für die Kids und die Tour wünscht. Neben guten Wetter (das hat am heutigen Tag ja schon mal hervorragend geklappt :)) haben die Kids sich Ausdauer, gute Laune und viele tolle Erlebnisse gewünscht. Auch alle anderen Anwesenden durften ihre Wünsche an die Kids aussprechen und so wurde das Abschiedsritual zum ersten tollen Gemeinsschaftserlebnis. Danach erhielten die Kids ihre Tagebücher, in denen sie ihre Erlebnisse festhalten können und ein Logbuch, um Stempel auf der Reise zu sammeln. Bestens ausgerüstet und voller Vorfreude ging es nun weiter zur ersten Etappe nach Aachen. Erstmal noch mit den Autos und den großen Anhängern - auf die Räder schwingen wir uns erst morgen. 

In Aachen angekommen, mussten wir zunächst unsere Fahrradanhänger in der quirligen Stadt einparken. Doch gemeinsam meisterten wir diese Herausforderung. Nun wurde es höchste Zeit für unser Mittagessen, den unsere Mägen knurrten schon laut. Etwas verspätet machten wir es uns also vor dem Dom gemütlich und aßen zusammen. Der Dom ist ein wirklich impulsantes Bauwerk und wir sind alle total begeistert! Mit uns waren auch viele viele Touristen vor Ort und so konnten wir das erste internationale Flair mitnehmen - so viele verschiedene nationalitäten und Sprachen erleben wir uns unserem Alltag eher selten. Bevor wir uns auf den weiteren Weg machten, gab es es noch ein ganz besonderes Highlight: Im Dom haben wir unseren allerersten Stempel in unser Logbuch bekommen. 

Am Nachmittag ging es weiter zu einem Bauernhof, wo wir für die Nacht herzlich aufgenommen wurden. Die Familie zeigte uns eine Wiese, auf der wir unsere Zelte aufbauen konnten. Hui, ganz schön matschig. Trotz des aufgeweichten Bodens fanden wir geeignete Plätze und wir schlugen unser Lager für die Nacht auf. 

Nachdem die Zelte standen, kochten wir gemeinsam in der Abenddämmerung und stillten unseren Bärenhunger. Dann kehrte langsam Ruhe ein, und wir fielen müde, aber glücklich, in unsere Schlafsäcke – schließlich wartete am nächsten Tag die erste Etappe auf dem Fahrrad auf uns.

Wir sind gespannt auf das, was uns morgen und in den nächsten Tagen erwarten wird, und laden euch ein, uns auf unserem großen Abenteuer zu begleiten! 

Bis bald mit weiteren Abenteuern entlang des Jakobswegs!